PYOMETRA - DIE GEBÄRMUTTERENTZÜNDUNG

 

Die häufigste Erkrankung der Geschlechtsorgane bei Hündinenn ist die Gebärmutterentzündung, Pyometra.  Diese kann ohne Behandlung zum Tod führen und ist deshalb sehr Ernst zu nehmen!

 

Die Pyometra ist eine bakterielle Entzündung der Gebärmutter beim Hund. Es sammelt sich Eiter in der Gebärmutter an, weshalb auch der Begriff Gebärmuttervereiterung gängig ist. Die Erkrankung entsteht in den Meisten Fällen gegen Ende der Läufigkeit. Jedoch werden die ersten Symptome allerdings erst drei bis sieben Wochen nach dem Ende der letzten Läufigkeit bemerkt, deshalb ist schnelles Handeln umso mehr erforderlich!

 

Während  der Läufigkeit ist der Muttermund der Hündin  geöffnet, so dass Bakterien über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter gelangen können. Zudem ist die Gebärmutterschleimhaut aufgrund des Einflusses von Östrogen in der Abwehrfähigkeit gegenüber Krankheitserreger herabgesetzt. Mit Ende der Hitze schließt sich der Muttermund wieder, die Bakterien vermehren sich und führen zu einer Entzündung und schließlich zu einer Eiteransammlung in der Gebärmutter. Häufig entstehen sehr große Eitermengen, so dass die Gebärmutter durch die starke Füllung auch platzen kann, wenn die Krankheit nicht rechtzeitig bemerkt wird. Dies hat den Tod der Hündin zur Folge. Jedoch wird bei der Gebärmutterentzündung zwischen einer geschlossenen und einer offenen Pyometra unterschieden. Bei einer offene Pyometra kann Eiter durch den geöffneten Muttermund abfließen. Je nach der eingedrungenen Bakterienart kann es zu einer allgemeinen Vergiftung der Hündin durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien kommen. Dadurch werden dann verschiedene innere Organe in Mitleidenschaft gezogen, wie die Leber, die Nieren oder das Herz.  

 

Typischerweise entwickeln sich die Symptome etwa drei bis zehn Wochen nach Ende der letzten Läufigkeit:

  • mattes/gestörtes Allgemeinbefinden
  • Appetitlosigkeit
  • vermehrter Durst
  • häufiger Urinabsatz
  • Fieber
  • gelb/grünlicher Ausfluss
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • vergrößerter Bauchumfang
  • bevorzugtes Liegen auf kühlen Flächen

 

Die Diagnose der Pyometra erfolgt ganz einfach über Ultraschall. Hier erkennt man sehr gut, ob die Gebärmutter vergrößert ist. Je nach Schweregrad, gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten.

 

Die häufigste Behandlung ist die Kastration (Ovarhysterektomie), wobei die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt werden. Wenn der Allgemeinzustand der Hündin bereits zu schlecht ist, um das Operationsrisiko verantworten zu können, werden entweder Prostaglandine oder Antigestagene meist in Kombination mit Antibiotika angewendet. Diese Behandlungen sind nicht nebenwirkungsfrei und sie wirken auch erst nach einiger Zeit, so dass bei einer Hündin mit weit fortgeschrittener Pyometra das Risiko zu groß sein kann. Außerdem kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit nach der nächsten Läufigkeit wieder zu einer Pyometra. Zusammenfassend kann man sagen, dass bei einer offenen Pyometra die medikamentöse Behandlung oft eine Alternative ist. Bei einer geschlossenen Pyometra ist die Erfolgswahrscheinlichkeit niedriger, und oft ist es bei Entdeckung der Krankheit auch schon zu spät für relativ langdauernde Behandlungen. Im Gegenteil sind häufig sogar sofortige Notoperationen erforderlich.

 

Nach einem solchen Eingriff ist meist nur ein paar Tage Ruhe angesagt und solange die Fäden noch nicht gezogen sind, sollte man den Hund noch an der Leine führen, um ausgiebiges Toben zu vermeiden. Da bei einer Kastration noch ein Stunk übrig bleibt, kann auch bis zu fünf Tage danach noch Eiter aus der Gebärmutter austreten. Daher gibt es zur Nachbehandlung nicht nur Schmerzmittel sondern auch noch für ca. eine Woche Antibiotika. Wir haben nach der Operation auch noch 3x täglich 5Stk. Arnica Globuli für eine besser Wundheilung und Bellis perennis, das nach einer Kastraton empfohlene Mittel über 3 Tage verabreicht und dann die Gabe auf 1x 5 Globuli für die nächsten 10 Tage reduziert.

 


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